Etwas Besonderes
von Elaine, über Ungewollte Kinderlosigkeit, Heilsam, Hoffnung
Vor einer Weile erzählte ich einer Bekannten von unserer ungewollten Kinderlosigkeit. Dies ganz aus eigenem Antrieb - sie ist eine der wenigen Personen, die dieses heikle Thema nie von sich aus anschneiden würden. Das alleine gibt schon viele Punkte auf ihrem “Konto” bei mir ;-).
Es stellte sich heraus, dass meine Bekannte eine ungewollt kinderlose Patin hat. Diese Patin war immer sehr wichtig für sie gewesen. Von klein auf bewunderte sie ihren Einrichtungsstil, ihren Geschmack und vieles andere mehr. Meine Bekannte wurde stark von ihrer Patin geprägt. Sie macht heute beeindruckende Fotos und hat ihren ganz eigenen Sinn für Ästhetik. Wunderschön. Von ihrer Mutter hat sie das nicht. Nein, dieser Einfluss kam von ihrer Patin.
Die Bekannte erzählte mir, dass sie die Zeit mit ihrer Patin immer geliebt hätte. Dass sie immer das Gefühl gehabt hätte, etwas Besonderes für sie zu sein. Ich kann das nachvollziehen. Meine Patin hat drei Kinder. Das war toll, wenn ich bei ihr in den Ferien war, weil ich dann Spielkameraden hatte. Aber Zeit alleine mit meinem “Gotti”, das gab es eigentlich nie.
Irgendwie rührte mich, was meine Bekannte mir erzählte. Es mag sein, dass mich dieses Gespräch vor ein oder zwei Jahren noch im negativen Sinne getroffen hätte. Im Sinne eines grossen ABERs: Patenkinder sind kein Ersatz für eigene Kinder. Weil mir das damals kein Trost war. Ich war sozusagen eine Weile lang untröstlich. Aber jetzt war es anders. Ich fand die Geschichte inspirierend. Und Mut machend. Meine Bekannte hat noch heute eine sehr innige Verbindung zu ihrer Patin, und das finde ich wunderschön.
Foto: Elaine
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