Sternengrüsse
von Elaine, über Ungewollte Kinderlosigkeit, Leben, Gesellschaft
Ihr Lieben,
wie es Euch wohl geht?
Habt Ihr den Advent bisher gut überstanden?
Konntet Ihr ihn vielleicht sogar geniessen?
Oder war es eher schwierig?
Mir wird immer mehr bewusst, wie sehr die gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Normen unseren eigentlichen Bedürfnissen in dieser Jahreszeit zuwiderlaufen. Im Grunde scheint mir, dass mein Körper nichts anderes tun möchte, als Winterschlaf zu halten. Ich möchte es mir nur gemütlich machen, lesen, leckere Tees trinken und zwischendurch hinaus an die frische Luft. Aber egal, wie sorgfältig ich plane – selbst wenn ich mir bewusst Tage freihalte, ist es immer viel um diese Jahreszeit. Der Kalender scheint sich wie von selbst zu füllen, und nicht immer kann ich etwas dagegen tun.
Vor ein paar Tagen stiess ich auf einen Text, der mich sehr ansprach. Gerne teile ich ihn mit Euch:
Stille suchen
Still werden, nicht flüchten.
Bei mir verweilen und spüren,
was mit mir vorgeht.
Wo ich erfüllt bin, wo verletzt,
wo zufrieden,
wo Träume schlummern
und Pläne ans Licht drängen.
Still werden und einfach zu mir kommen,
mitten in der Hektik.
Bei mir zu Gast sein.
Daheim sein bei mir.
Das Seelenpult aufräumen,
alle Akten ordnen.
Mit mir ins Reine kommen.
Eine zarte Stimme hören, die sich leise
Meldet und den Schutt meiner Tage durchbricht.
Stille suchen - immer wieder.
Kurt Stulz
Wenn Ihr Euch ebenso sehr nach der Stille sehnt wie ich, dann wünsche ich sie Euch. Vielleicht habt Ihr die Gelegenheit, “zwischen den Jahren” etwas zur Ruhe zu kommen.
Falls die dunkelste Zeit des Jahres nicht nur äusserlich düster ist, sondern auch im Herzen, so sende ich Euch Sternengrüsse. Der Dezember kann sehr schwer und besonders familienzentriert sein. Es gibt Zeiten, da möchte man ein paar Monate nach vorne spulen. Jedenfalls ging es mir vor einigen Jahren so. Schmerz und Trauer auszuhalten, zehrt an den Kräften. Man darf in solchen Fällen durchaus auch mal stolz auf sich sein, die Feiertage überstanden zu haben. Das allein ist je nachdem eine enorme Leistung.
Dennoch: ohne die Dunkelheit gäbe es die Sterne nicht. Oder vielleicht gäbe es sie, aber man sähe sie kaum. So wünsche ich Euch immer wieder ein funkelndes Licht, das aufblitzen darf und Euch Hoffnung schenkt.
Seid lieb zu Euch.
Macht es Euch so schön wie möglich, Ihr wunderbaren Menschen <3!
Ihr habt es verdient.
Und vergesst nicht: Ihr seid nicht allein. Wir sind viele!
Herzlich,
Eure Elaine
Foto: Elaine
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