Über den Sinn
von Elaine, über Sinn, Hoffnung, Trost, Abschied vom Kinderwunsch
Es gab Tage, an denen ich dachte, mein Leben hätte ohne Kinder keinen Sinn. Es kommt immer noch vor, aber seltener.
Irgendwo las ich mal, dass man den Sinn seines Lebens selbst definieren muss. Ich fand das damals ein bisschen… naja, an den Haaren herbeigezogen? Irgendwie schien es mir werkwürdig. Aber es hat schon seine Richtigkeit. Nur braucht es ein wenig mehr Aufwand, sich selbst den Sinn zu geben, als der gesellschaftlichen Norm von Heiraten, Kinder kriegen, Häuschen bauen zu folgen. Nicht, dass ich wirklich die Wahl gehabt hätte. Aber man muss eben das Beste aus dem machen, was man hat.
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich wusste, was ich will. Erst musste ich trauern. Viel trauern. Tief trauern. Dann merkte ich aber auch, dass ich meinem Leben eine neue Richtung geben musste. Also habe ich mir überlegt, wer ich bin. Was ich kann. Und dann beschloss ich, mich in diese Richtung zu verändern. Jetzt, mit einem neuen beruflichen Ziel, stelle ich mir die Frage kaum mehr. Ich möchte dieses Ziel erreichen, und ich weiss: mit einem Kind könnte ich es nicht.
Das Kind würde ich immer noch nehmen, wenn es mir einfach so zufallen würde. Aber das wird wohl nicht geschehen. Da konzentriere ich mich doch lieber auf das neue Ziel. Weil es meinem Leben Sinn gibt. Und weil es mir damit so viel besser geht.
Foto: Elaine
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