Elaine ohne Kind

Über den Abschied vom Kinderwunsch und das Leben danach

Montag

6

Dezember 2021

Ufmünterli

von Elaine, über Leben, Heilsam

Da sind wir nun. Im Dezember. Der dunkelsten Zeit des Jahres. Und der betriebsamsten. Vielleicht auch der schwierigsten für all diejenigen, die trauern. Hinzu kommt, dass die Infektionszahlen wieder steigen. Neue Massnahmen werden ergriffen. Die Menschen ärgern oder sorgen sich. Sind müde. Ich auch. Ich gebe zu, dass mich das an dem einen oder anderen Tag schon auch herunterziehen kann.

Dem allem zum Trotz gab es in den letzten Wochen auch kleine, schöne Dinge, die mich aufgemuntert haben: “Ufmünterli”, wie wir hier in der Schweiz sagen. Ich beschloss, eine Liste davon zu erstellen. Für Euch. Und für mich. Weil es helfen kann, sich auf das Positive zu fokussieren. Weil geteilte Freude doppelte Freude ist. Und weil das, was wir anschauen, uns auch beeinflusst. Wenn wir auf das Gute schauen, tut uns das gut. In dem Sinne hier also meine Ufmünterli:

  • Die Winterrosen aus dem Garten. Dieses Jahr war wettertechnisch ein seltsames. Wir hatten einen kalten Frühling und einen nassen Sommer. Manche Pflanzen schafften es daher kaum zur Blüte. Als der erste Frost kam, trugen meine Rosen noch ganz viele Knospen. Diejenigen, die leicht geöffnet waren, habe ich Ende November ins Wohnzimmer geholt. Zwei davon erblühten tatsächlich noch ganz und erfüllten den Raum mit ihrem zarten Duft. Ein kleines Wunder!

  • Das unverhoffte Wiedersehen mit einer lieben ehemaligen Arbeitskollegin. Gearbeitet hatten wir damals in einer anderen Stadt, weshalb ich nie auf die Idee gekommen wäre, dass sie jetzt auch hier wohnt. Ich erkannte sie trotz Maske an einer sehr belebten Tramhaltestelle, worauf ich ein kleines bisschen stolz bin! Sie freute sich unglaublich und ich auch. Noch schöner ist, dass wir unsere Nummern austauschen konnten und uns wiedersehen werden. Freude ist so etwas Wertvolles!

  • Tanzende Schneeflocken.

  • Die Erkenntnis, dass ich eine gewisse Macht habe. Die ich ausüben kann, indem ich anderen eine kleine Freude bereite. Ich habe dies bewusst genutzt im November und überraschte verschiedene Personen mit Blumen. Das tat nicht nur ihnen gut, sondern auch mir!

  • Das Auffädeln von Föhrenzapfen und Tannengrün (siehe oben) für eine Deko in meinem Atelier. Die Freude an dieser einfachen Arbeit. Es brauchte nicht viel dazu, nur ein paar Föhrenzapfen aus dem Garten, Tannengrün, Juteschnur und ein bisschen Zeit.

  • Das Singen! Man kann gute Laune tatsächlich ein Stück weit produzieren. Bei mir jedenfalls funktioniert das ziemlich gut.

  • Dass ich jetzt besser schlafe. Dass meine Verdauung sich normalisiert. Dass sich meine Ernährungsumstellung und das Absetzen der Medikamente zu lohnen scheint. Grosse Dankbarkeit!

  • Das Schreiben von Weihnachtskarten bei Kerzenschein. Mit Weihnachtsmusik. Mag ich sehr!

  • Eine Neuentdeckung, nämlich dieses Lied. Ich weiss nicht, wie das bei Euch so ist, aber mir tut es gut, zwischendurch etwas Neues zu sehen oder zu hören…

  • Adele und ihr neues Album waren definitiv auch ein positiver Fixpunkt in den letzten Wochen :-). Und diese Playlist lief ebenfalls ziemlich oft.

  • Schokobananen auf dem offenen Feuer im Garten. Und die Wunderkerzen, die mein Mann noch im Keller fand. Einfach so. Dass wir hinterher dufteten wir Rauchwürstchen, nahmen wir gerne in Kauf. Ein offenes Feuer ist etwas Feines, findet Ihr nicht?

Wie geht es Euch?
Welches sind Eure “Ufmünterli”?
Oder Eure Neuentdeckungen?

Tragt Euch Sorge, Ihr Lieben!

Herzlich,
Elaine

Foto: Elaine

Elaine

lebt in der Schweiz. Sie liebt die Natur, besonders im Frühling. Sie mag Spaziergänge, Wanderungen, die Berge, das Meer, Bücher, Kunst, Flohmärkte, Brockenhäuser.

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