Elaine ohne Kind

Über den Abschied vom Kinderwunsch und das Leben danach

Donnerstag

25

Oktober 2018

Was half und hilft

von Elaine, über Ungewollte Kinderlosigkeit, Abschied vom Kinderwunsch, Trauer, Heilsam

Ich bin ich. Du bist du. Was mir hilft, muss dir nicht unbedingt helfen. Und doch. Irgendwann in den letzten Wochen fiel mir ein, dass es eigentlich sehr viele kleine Dinge gibt, die mir in der schwierigen Zeit gut getan haben. Vielleicht spricht dich ja etwas aus meiner Liste an? Das würde mich freuen.

In den letzten drei Jahren halfen mir:

  • die Blogs von anderen ungewollt Kinderlosen,

  • das Schreiben meines eigenen Blogs,

  • Bücher zum Thema ungewollte Kinderlosigkeit und Trauer,

  • Umarmungen von lieben Menschen,

  • Spaziergänge,

  • Joggingrunden,

  • Mittagsschläfchen,

  • ein Instagram-Account, um mir die schönen Dinge meines Lebens vor Augen zu halten. Ich merkte: da gibt es eigentlich enorm viel Schönes, und sei es noch so klein! Ich wurde zur Jägerin nach der Schönheit in meinem Leben.

  • eine Liste mit Dingen, für die ich dankbar war, trotz allem,

  • Listen mit Dingen, die ich irgendwann tun könnte,

  • Listen mit Orten, die ich irgendwann besuchen könnte,

  • Ideen von neuen Hobbies. Ich wollte in einem Chor mitsingen. Ich wollte kreativ sein. Ich wollte einen Garten. Am liebsten alles aufs Mal.

  • verständnisvolle Menschen,

  • manchmal, nein oft, vor allem am Anfang, das Weinen,

  • Gespräche mit meiner Mutter (aber nicht immer),

  • Gespräche mit meinem Mann (aber nicht immer),

  • Gespräche mit einer lieben Freundin (aber nicht immer),

  • Gespräche mit meiner Psychologin,

  • ein Mailaustausch mit einer lieben Bloggerin,

  • ein innerer Dialog mit meinen Wunschkindern,

  • ein Abschiedsritual,

  • meine Ausbildung,

  • unser Umzug,

  • der Garten - oh, ich möchte nur noch im Garten sein!

  • Nachsicht gegenüber mir selbst,

  • eine Tasse heissen Tee,

  • eine Stunde am See,

  • NICHT an Klassentreffen zu gehen,

  • neue Menschen mit ähnlichen Interessen zu treffen,

  • neue Menschen ohne Kinder kennenzulernen,

  • ein Möbel zu schleifen und frisch zu streichen,

  • zu wandern,

  • aus dem Fenster zu schauen und nichts zu tun,

  • die Zeit.

Die Liste ist lang geworden. Was mich irgendwie sehr freut, weil es bedeutet, dass es ganz viele Möglichkeiten und Varianten gibt, damit es einem besser gehen kann.

Was half und hilft Euch?

Foto: Elaine

Elaine

lebt in der Schweiz. Sie liebt die Natur, besonders im Frühling. Sie mag Spaziergänge, Wanderungen, die Berge, das Meer, Bücher, Kunst, Flohmärkte, Brockenhäuser.

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